Perspektivlos und in der Jugend zu oft mit den falschen Leuten rumgehangen, sozialisiert als Kleinstadtjunge in der westdeutschen Provinz mit großen Träumen aber mittelprächtigen Aussichten. Wenn das die Ingredienzen für abgehangenen, wortgewandten, lässig über die Schulter geworfenen Rap und G-Funk sind, dann darf man dem Schicksal im Falle von Shogoon danken.
Die „Akt I: 32425“ EP ist eine Coming-Of Age Story mit ironischer Selbstreflektion, handelt vom Leben in Widersprüchen, dem genüsslichen Pflegen von Lastern und den Überlebenstaktiken als Vorstadtjunge. Moderne Arrangements gepaart mit moog-Basslines, funkigen Drumbreaks und Lead-Synths mit atmosphärischer Tiefe prägen „Akt I: 32425“. Neben großer musikalischer Finesse bieten Shogoons Instrumentals jedoch immer den nötigen Raum um Text und Geschichten wirken zu lassen.
„Akt I: 32425“ ist eine klassische Schlafzimmer Produktion. Mit begrenzten Mitteln großartiges Schaffen ist heute nichts Neues mehr. Alles aus einer Hand zu organisieren bleibt auf diesem Niveau jedoch eine Ausnahme. Mit der nötigen Hartnäckigkeit, Kreativität und Fleiß ist es Shogoon gelungen Aufnahme, Produktion, Mix und Mastering selbst zu fertigen. So ist „Akt I: 32425“ eine Produktion aus einem Guss, mit Raps die verfangen und Stories die Identifikationspotential abseits vom Instagram Hochglanz bieten.